Autor: Admin-DTArchiv

Fünf Zeitzeugen – ein Jahrhundert

21. ZEITREISE „Gelebt!- Menschen aus dem 20. Jahrhundert erinnern sich“ Knapp 240 Besucher haben sich an den ersten beiden ZEITREISE-Lesungen im November gerne mit auf die Reise nehmen lassen, die das DTA auf den Spuren von Menschen aus dem 20. Jahrhundert unternommen hat. Fünf Zeitzeugnisse wurden in einer Lebensrückschau – ergänzt durch Zwischentexte und improvisierte Musik zu Komponisten der Jahrhundertwende – aus dem Fundus von 3.000 Autobiografien präsentiert. Die Besucher waren voll des Lobes für das gewählte Konzept und für die Atmosphäre im erstmals für eine ZEITREISE genutzten Saal im Neuen Rathaus.

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Wir Kinder der Gewalt

Die Autorin Miriam Gebhard stellt in ihrem Buch Lebensgeschichten von Kindern dar, die in der Zeit des Zweiten Weltkriegs und der Nachkriegszeit aus einer Vergewaltigung seitens eines – nicht nur russischen – Armeeangehörigen entstanden sind oder die erleben mussten, dass ihre Mutter vergewaltigt wurde. Sie beleuchtet die daraus hervorgegangenen massiven seelischen Belastungen und Traumata. Grundlage ihrer Arbeit bilden Interviews, die sie mit betroffenen Männern und Frauen geführt hat, sowie Zeitzeugnisse. Unter anderem wertete sie zwei Tagebücher des DTA-Bestandes aus.

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Diesseits der Grenze

Gabriel Heim, Publizist und Verfasser von Biografien der neueren Zeitgeschichte aus Basel, erzählt in seinem Buch Lebensgeschichten von Menschen, deren Personalien von der baselstädtischen Fremdenpolizei verzeichnet sind. Die Erinnerung der dort eingetragenen Bertha Lenel entdeckte er im Bestand des DTA (DTA 1995). Im Kapitel „Auf Gottes Pfaden“ stellt er die Lebensgeschichten der beiden zum Christentum konvertierten Jüdinnen Bertha Lenel und Lili Reckendorf einander gegenüber, die erstaunlich parallel verlaufen. Beide Frauen wurden vom Nazi-Regime verfolgt, in das Konzentrationslager Gurs deportiert und überlebten mit Hilfe eines Basler Fürsprechers die Zeit des Nationalsozialismus. Diese spannende Doppelgeschichte und noch viele weitere erzählt er in seinem Buch.

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Weimar 1919

Mit Catharina Louise – genannt Käthe – Lehmanns Tagebuch 1914-19 (DTA 3598) hat Jörg Sobiella, Redakteur beim Radiosender MDR Kultur, ein Zeitzeugnis aus dem DTA-Bestand ausgewählt. Aus diesem zitiert er durchgängig in seinem über 600 Seiten umfassenden Sachbuch. Der Tagebucheintrag der Beamtengattin Käthe Lehmann als Reaktion auf die Einberufung der verfassungsgebenden deutschen Nationalversammlung in Weimar, wird bspw. folgendermaßen zitiert: „Viele hiesige Leute waren erst entsetzt darüber, sahen uns im Geiste schon alle in die Luft gesprengt durch die Spartakisten – doch wir fassen es anders auf und sind stolz darauf, dass unser Weimar dafür vorgesehen wurde.“ Jörg Sobiella arbeitet in seinem Buch akribisch viele Facetten dieses wichtigen Jahres 1919, in dem die erste deutsche Demokratie geboren wurde, heraus.

Bild des Buchtitels, Schwarz-Rot-Goldener Hintergrund aus gerissenem Papiervlies

Republik der Angst

Schon zweimal, 2008 und 10 Jahre später, recherchierte Frank Biess, Professor an der University of California in San Diego, für ein Buchprojekt im DTA. Auch für seine neueste Publikation – nominiert in der Kategorie „Sachbuch/Essayistik“ für den Preis der Leipziger Buchmesse 2019 – verwendete er 6 Tagebuchautoren aus dem DTA-Fundus. Die Jury schreibt: „Frank Biess wirft einen neuen, weniger selbstzufriedenen Blick auf die Geschichte der Bundesrepublik. Er schildert sie als eine Folge von Angstkrisen – Angst vor Vergeltung, vor dem Staat, vor Krieg – und fragt nach den Möglichkeiten einer demokratischen Gefühlspolitik.“

Bild des Buchtitels mit dem Foto einer Gruppe deutscher Soldat vor dem Eifelturm

Ordinary German Soldiers

Für ihr 2018 erschienenes Buch hat die kanadische Historikerin Julia S. Torrie aus dem DTA-Bestand aus 21 Zeitzeugnissen deutscher Soldaten, die an der Besetzung Frankreichs im Zweiten Weltkrieg beteiligt waren, zitiert. „Ordinary German soldiers“ sind es, für die sich die Autorin interessiert und sie stellt in ihrem Buch dar, wie sich das alltägliche Leben dieser fremden Besatzungsmacht in Frankreich konkret abspielte. Wie sah ihr Konsumverhalten aus, ihr touristisches Interesse am fremden Land und ihr Freizeitleben? Was schrieben sie nach Hause und was fotografierten sie? Eine interessante Lektüre über ein noch nicht stark erforschtes Feld.

Tagebucharchiv unter Denkmalschutz

Gut zwei Jahrzehnte nach seiner Gründung ist das Deutsche Tagebucharchiv (DTA) in Emmendingen im März 2019 als „Kulturdenkmal von besonderer Bedeutung“ in das Denkmalbuch des Landes Baden-Württemberg eingetragen worden. In der Begründung des Landesamts für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Freiburg heißt es: Der Schutz der Sammlung des Deutschen Tagebucharchivs wurde möglich durch ein Gutachten des Landesarchivs Baden-Württemberg, welches die Bedeutung der DTA-Sammlung aus ‚wissenschaftlichen und heimatgeschichtlichen Gründen’ feststellte. Durch diese Initiative wird dem Deutschen Tagebucharchiv jetzt vor allem wegen seines „besonderen Seltenheitswertes und des hohen dokumentarischen und exemplarischen Wertes“ eine Würdigung im Denkmalbuch zuteil. Tagebucharchiv ist nun Kulturdenkmal überschrieb die Badische Zeitung einen Artikel am Freitag, 22. März 2019 auf badische-zeitung.de

Der Feldzug anno 1870/71

Von tapferen Baiern und pfüfigen Franzmännern erzählt das Tagebuch eines bayrischen Zimmergesellen namens Josef Edelmann, der im Deutsch-Französischen Krieg als Bombardier am Feldzug teilnimmt. Mit eisernem Kopf und steinernem Herz  kämpft er auf den Schlachtfeldern von Sedan, Orléans und Wörth, wo die dahingemähten Krieger verstümmelt u. theilweise unkennbar dalagen zwischen umgerißenen und zerfetzten Bäumen. In dem vom Autor anlässlich des freudenreichen Wiedersehens im Juli 1871 verfassten Erzähllied, gerichtet an die Kameraden und Verwandten, besingt und betrauert er die gefallenen und lebenden Kriegsbrüder. Nicht nur sein Alter – 150 Jahre – sondern auch das dunkelrote Ziegenleder, der Goldschnitt oder das eingeprägte Familienwappen machen Josef Edelmanns Tagebuch zu einem besonderen Stück in unserer Sammlung. In seiner Anmutung entspricht es so gar nicht dem martialischen Schlachtengemälde, das es enthält. Wir vermuten, dass der Soldat bei seiner Einquartierung in einem der verlassenen Adelsgemächer den präsentablen Einband der Eloge Historique Du Général d’Hautpoul  fand und sich diesen aneignete, um seinerseits für eine Eloge an die bayrischen Kriegskameraden ein stilvolles  „Gehäuse“ zu haben. (DTA 4403-1) Wer mehr erfahren möchte, kann im …

Vater-Tagebuch des Journalisten entdeckt

Bernd Sösemann, Leiter der Arbeitsstelle für Kommuni-kationsgeschichte und inter-kulturelle Publizistik an der Freien Universität Berlin, beschäftigt sich seit vielen Jahren intensiv mit dem Lebenswerk des berühmten Chefredakteurs des „Berliner Tageblatts“ Theodor Wolff. Von der Existenz eines Vater-Tagebuchs des kosmopolitischen jüdischen Journalisten erfuhr Bernd Sösemann durch die Freiburger Germanistin Angela Reinthal, die für eine eigene Publikation im DTA forschte. Seit 2006 beherbergt das DTA eine Kopie dieses besonderen Schatzes „Meines Sohnes Tagebuch 1906-1913“ (DTA 1351), die von einem aufmerksamen Berliner Buchantiquar eingereicht wurde. Dieser teilte dem DTA mit, dass das Original des Vater-Tagebuchs seit seiner Versteigerung durch ein Berliner Auktionshaus für mehrere tausend Euro in der Handschriftenabteilung der Staatsbibliothek Berlin archiviert wird. Nicht einmal Rudolf Wolff, der jüngste Sohn Theodor Wolffs, über den der Vater in seinem liebevollen Vater-Tagebuch „Mein lieber Sohn“ neben seinen beiden Geschwistern auch schreibt, wusste laut Bernd Sösemann von diesem Tagebuch. Bernd Sösemann hat dieses Tagebuch 2018 im Wallstein Verlag herausgebracht. Theodor Wolff: „Es ist im Grunde eine schöne Zeit. Vater Tagebuch 1906-1913“ beinhaltet neben dem Tagebuchtext auch eine Einführung zu Leben …

Broken Lives

Für sein Buch „Broken Lives. How ordinary Germans experienced the Twentieth Century“ forschte der deutsch-amerikanische Historiker Konrad Jarausch, der in Berlin und Chapel Hill (North Carolina) lebt und lehrt, bereits 2015 im DTA. Ausschließlich Lebenserinnerungen von in der Zeit der Weimarer Republik Geborenen waren es, die ihn für seine „kollektive Biographie “ der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts interessierten. Die deutsche Fassung trägt den Titel „Zerrissene Leben. Das Jahrhundert unserer Mütter und Väter“ und erschien 2018 im wbg Theiss Verlag, Darmstadt. Als Resultat seiner DTA-Recherche entschied er sich für zwölf Autoren aus dem DTA-Bestand, deren „gebrochene oder zerrissene Leben“ er in sein Buch einfließen ließ.

Die 20. Zeitreise – dreimal ausgebucht

Die Zeitreise des Deutschen Tagebucharchiv im Jubiläumsjahr 2018 trug den Titel „Lebenslust – Lebenslast – Lebenskunst. Tagebücher erzählen“.  Ort des Geschehens   war nicht nur zweimal das Alte Rathaus in Emmendingen, sondern  ein drittes Mal auch das „Haus zur lieben Hand“ in Freiburg – in Kooperation mit dem Philosophischen Seminar der Universität und dem Wissenschaftlichen Beirat des DTA . Für die musikalische Umrahmung konnte Günter A. Buchwald gewonnen werden. Wenn Sie keine Gelegenheit hatten, die ZEITREISE  zu hören, schauen Sie in unserer Leseecke nach einem Textauszug oder bestellen in unserem Shop die dazugehörige Broschüre. © Broschüren Cover  von Kiki Suarez Die Badische Zeitung veröffentlichte am Sonntag, 20. Januar 2019 20. Zeitreise des Tagebucharchivs (badische-zeitung.de).

Gesammeltes Leben

Gesammeltes Leben – 20 Jahre Tagebucharchiv Emmendingen betitelte der SWR einen kurzen Radiobeitrag, der aktuell gesendet wird. Das Interview mit Frauke von Troschke (r)  und Marlene Kayen (li) führte  Margitta Freund, in der Mitte des Bildes.

BR2 Radiowissen

Ende August wurde in BR2 eine Radiosendung mit dem Titel Tagebücher – Vom Aufschreiben bis zur Selbsttherapie ausgestrahlt. Sie entstand unter Mitwirkung des Deutschen Tagebucharchiv und kann auf der Sendungsseite des Bayrischen Rundfunk nachgehört werden.

Sommerlesung

Anlässlich des 70-jährigen Bestehens des DRK-Kreisverbandes Emmendingen fand am Donnerstag, 19. Juli, 19 Uhr eine gemeinsame Veranstaltung mit dem Deutschen Tagebucharchiv statt. Im Bürgersaal des Alten Rathauses waren sowohl Rot-Kreuz-Mitarbeiter als auch Freundinnen und Freunde des Deutschen Tagebucharchiv herzlich willkommen. Bei der Sommerlesung wurden sechs Texte von ausgewählten Autoren vorgelesen. Die Auszüge aus Erinnerungen und Tagebüchern stammten von Personen, die sich in den vergangenen Jahrzehnten entweder selbst aktiv für das Rote Kreuz eingesetzt haben oder die von persönlich erlebten Hilfeleistungen berichteten. Das Duo Jazz x 2 mit Regina (Piano, auf dem Bild rechts) und Reinhard Stephan (Trompete) sorgte für den musikalischen Rahmen. Der Leiter der DRK-Geschäftsstelle, Alexander Breisacher (auf dem Bild links), begrüßte die Gäste.

Die ganze Geschichte des Ersten Weltkriegs

Das Großprojekt ist vollendet: die Verborgene Chronik 1915-1918 erschien Anfang Oktober 2017 im Galiani-Verlag. Zur gleichen Zeit veröffentlichte der Hörverlag die Gesamtausgabe Verborgene Chronik 1914-1918 als Hörbuch CD. Im November stand dieses Hörbuch auf der Hörbuchbestenliste des Hessischen Rundfunks auf Platz 1. Zeitnah veranstaltete das Literaturbüro Freiburg in Kooperation mit dem Hörverlag eine Lesung im neuen Literaturhaus Freiburg, Bertoldstr. 16 (Alte Uni) mit Meike Droste (Sprecherin der Hörbuch CD), Herbert Kapfer (Autor) und Wolfgang Hörner (Verlag). Zur Entstehung des Buches erschien in der Badische Zeitung am 28.10.2017 der Artikel Der Krieg der kleinen Leute. Die FAZ veröffentlichte in ihrer Literaturbeilage Ende November die Buchbesprechung Notizen aus einer vergangenen Zukunft und die Redaktion stellte uns dankenswerter Weise die Seite mit dem Artikel zur Verfügung. Im Rahmen unserer Webseiten dürfen wir freundlicherweise auch den Radiobeitrag „Verborgene Chronik“ von Eva Demmelhuber aus dem Kulturjournal Zeitsprünge von Bayern 2 vom 7. Januar 2018 veröffentlichen, Moderation und Redaktion: Niels Beintker. Die Sendung Kulturjournal ist jeden Sonntag von 18.05 – 19.30 Uhr auf Bayern 2 zu hören und kann auch als Podcast nachgehört …

Die 19. Zeitreise

„… und Samstag war Badetag“ – Die beiden Leseabende zur 19. ZEITREISE des Deutschen Tagebucharchivs ließen Ende November das spannende  Jahrzehnt  der fünfziger Jahre wieder aufleben. An beiden Abenden war der Bürgersaal des Alten Rathaus voller erwartungsfroher Menschen. Nach der Begrüßung durch die Vorsitzende Marlene Kayen führte die wissenschaftliche Mitarbeiterin Jutta Jäger-Schenk in das Thema ein. Christa van Husen moderierte die Abende, die sich an fünf Themen orientierten: … und Samstag war Badetag – Alltagsleben in den 50ern „Fräulein Lehrerin“ – Gesellschaft und Zusammenleben in den 50ern „Es hat alles keinen Zweck, der Spitzbart muss weg“ – Politik in Ost und West „Tor, Tor, Tooooooor!“ – Was kulturell wichtig war… Reisen im Wirtschaftswunder Die Vorlesenden machten diese Themen durch viele Ausschnitte aus Tagebüchern und Lebenserinnerungen des Archivbestands lebendig. Den Anfang machte Rainer Glaser mit einem Text der Beschreibung des samstäglichen Bades der ganzen Familie in der Zinkbadewanne, an die sich mehr als zwei Drittel der Besucher noch erinnern konnten. Fotos bebilderten das Vorgelesene (oder haben Sie gewußt, wie ein Orlon-Mantel aussah?)  und zeigten die Tagebuch-AutorInnen. …

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Ein drittes Reich, wie ich es auffasse

„ – Politik, Gesellschaft und privates Leben in Tagebüchern 1933-1939“ heißt das 600 Seiten umfassende Werk des Historikers Janosch Steuwer, das 2017 im Wallstein Verlag in Göttingen erschien. Das Buch ist das Ergebnis seiner 2015 an der Ruhr-Universität Bochum angenommenen Dissertation. Bereits zum wiederholten Mal hat Janosch Steuwer, der heute an der Forschungsstelle für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte an der Universität Zürich lehrt, für wissenschaftliche Publikationen im DTA recherchiert und für sein neues Buch befasste er sich mit 33 Tagebüchern aus dem Bestand des DTA. Damit ist das DTA das Archiv, aus dem er die meisten archivalischen Quellen für sein Buch hinzugezogen hat. Zum Abschluss seiner Forschungen übergab er dem DTA sogar ein Tagebuchwerk, das er selbst aus einer privaten Quelle für sein Projekt erhalten hatte. Anhand privater Tagebuchaufzeichnungen untersucht Janosch Steuwer in seinem Buch die Frage, „wie Zeitgenossen auf den Beginn der nationalsozialistischen Herrschaft reagierten und wie ihre Reaktionen die Möglichkeiten der Politikgestaltung des NS-Regimes prägten. Und tatsächlich nutzten zahlreiche Zeitgenossen ihre Tagebücher in den 1930er Jahren dazu, die vielfältigen Veränderungen in ihrem Alltag wie …

Ein neues Buch von Florian Huber

„Als das „Dritte Reich“ 1945 zusammenbrach, bedeutete das für viele Deutsche neben der Erleichterung, dass es vorbei war, einen Absturz. Abgrundtiefe Scham und Trauer mischten sich mit dem verzweifelten Wunsch, endlich einmal glücklich und frei von Sorgen zu sein. Wie die Familie in dieser historischen Stunde zu einem heiklen Zufluchtsort wurde, erzählt Florian Huber in seinem Buch „Hinter den Türen warten die Gespenster“ das Anfang März erschienen ist. Genau wie für sein 2015 veröffentlichtes Buch „Kind, versprich mir. dass du dich erschießt“ über die Selbsttötungswelle der Deutschen in den Tagen der Kapitulation 1945, hat der Historiker und Drehbuchautor auch dafür im Deutschen Tagebucharchiv in Emmendingen recherchiert. Und wieder fanden zahlreiche der dort archivierten Zeitzeugnisse Eingang in einen vielstimmigen Chor. Da ist etwa Berta Boese, die wie viele junge Frauen auf die Heimkehr ihres verschollenen Mannes wartet und ihre wachsende Verzweiflung zu beherrschen versucht, indem sie ihm Liebesbriefe ins Nirgendwo schickt. Da ist der in Freiburg geborene Familienvater Hanns Elard Ludin, der als Gesandter des Deutschen Reiches für die Deportation von 70 000 slowakischen Juden verantwortlich …