Praktikum

Allgemeine Informationen zu einem Praktikum

Das Deutsche Tagebucharchiv (DTA) bietet ganzjährig für Studierende der Geschichte und verwandter Fächer und für Studierende aus dem Bereich des Kulturmanagements oder des Archivwesens einen ersten Einblick in die Arbeit historischer Hilfswissenschaften. Berufsorientierende Praktika (BOGY) für Schülerinnen und Schüler der gymnasialen Oberstufe können im Einzelfall auf Anfrage ebenfalls vergeben werden.

Im Rahmen eines unbezahlten Praktikums lernen Sie das bundesweit einmalige Konzept des Deutschen Tagebucharchivs kennen und können den Archivalltag mithilfe Ihrer eigenen wissenschaftlichen Fachkenntnisse mitgestalten.

Während des Praktikums lernen Sie den sorgfältigen und diskreten Umgang mit Zeitzeugen-Dokumenten und deren Aufbereitung – vom Original bis zur wissenschaftlich verwertbaren Quelle – kennen. Es werden Kenntnisse und Fertigkeiten im Bereich der Sicherung und Aufbewahrung des Sammelguts, der Nutzung der browser-basierten Datenbank AxiellCollections  und der Bearbeitung von wissenschaftlichen oder journalistischen Recherche-Anfragen, vermittelt. Mitgestalten von Führungen, Mitwirkung bei laufenden Projekten und administrative Tätigkeiten gehören ebenfalls zu den Praktikumstätigkeiten. Das Praktikum sollte mindestens 4 – 6 Wochen dauern; in Ausnahmefällen kann es auch bis zu 3 Monate umfassen.

Das DTA bietet eine teamorientierte, offene Arbeitsatmosphäre und das Mitarbeiterteam lässt viel Raum für selbständige Tätigkeit. Hilfreich bei der Arbeit mit Dokumenten vor 1940 ist sicherlich die Fähigkeit, „alte deutsche “ Handschriften (z.B. Kurrent) lesen zu können, jedoch ist dies keine Voraussetzung.

Senden Sie uns gerne Ihre schriftliche Bewerbung mit Bild und Lebenslauf in einem PDF.

 

‚Ego-Dokument = wissenschaftliche Quelle’. So weit, so gut. Aber was muss eigentlich alles mit einem privaten Tagebuch, persönlichen Erinnerungen oder einer Briefsammlung geschehen, damit diese unscheinbare Gleichung aufgeht?

Auf dem Weg seiner Transformation passiert ein Dokument eine Reihe von Händen und Schreibtischen, wandelt mehrmals seine Gestalt und vermehrt sich in Form von Erfassungsbögen und digitalen Datensätzen. Aus einem Bündel beschriebenen Papiers ist in kürzester Zeit ein Komplex aus Transkriptionen, Signaturnummern, Vertragsunterlagen etc. geworden. Wie viele Formalitäten, wie viel Technik, aber vor allem wie viele engagierte Menschen an diesem Prozess beteiligt sind, lässt sich im DTA nicht nur verstehen ­­­­­­­­­­– als PraktikantIn kann man von Beginn an daran mitwirken. Dass der Überlieferungsweg eines Dokuments wichtig ist, erfährt man an der Universität, aber wie lang und verzweigt noch sein letztes Stück sein kann, lernt man nur in einem Archiv.
Benjamin Glöckler, Student der Geschichte und der Interdisziplinären Anthropologie, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, WS 2016