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Krieg in der Ukraine

– heute so schrecklich wie vor 80 Jahren – damals ein deutscher Angriffskrieg, heute Putins Angriffskrieg. Die Ukraine war im Zweiten Weltkrieg einer der Hauptkriegsschauplätze, Millionen von Toten und Zerstörung waren die Folge.

Das Deutsche Tagebucharchiv besitzt eine Vielzahl von Kriegstagebüchern und Feldpostbriefen, die davon Zeugnis geben. Auch der deutsche Truppenarzt Heinz T. aus Schivelbein (damals Westpommern, heute das polnische Świdwin) verliert in der Ukraine sein Leben. 1942 ist sein Standort der Bunker „Knotenpunkt“ bei Debalzewe. Nach seiner Rückkehr aus dem Heimaturlaub bei Mutter und Freundin kehrt er Anfang Juli 1942 an die Front zurück. Seine Abteilung wird von den Italienern abgelöst, folgt den zurückweichenden Russen und ist schwerem Artilleriebeschuss ausgesetzt. Am Tag vor seinem Tod – mit 30 Jahren – schreibt er in sein Tagebuch:

14. Juli 1942
Angriff! Die Russen haben sich verschanzt in einem dichten Waldgebiet. Das Gelände aufsteigend, einzusehen. Schon deckt uns die gegnerische Artillerie ein. Wieder nach langer Zeit ein schwerer Gang. Gott der Herr wird mich behüten, wie so oft. Um 6.30 geht’s los. Im Sprung über den Bahndamm, dann eine freie Fläche zu überwinden. Sofort setzt gut gezieltes schweres Artilleriefeuer ein. Die ersten Verwundeten im Artilleriesperrfeuer werden versorgt. O.Ltn. von Finkenstein ist tot! Der gute Heiner! Sengende Gluthitze und völlige Erschöpfung. Mit den letzten Kräften wird der Feind verfolgt. Um 12 h mittags wird eine Kompanie vorausgeschickt. Stukas unterstützen uns. Etwa 3 Tote + 22 Verwundete.

Heinz T. (1912-1942) 3 Tagebücher 1942 DTA 4632