Frühling 1940
Im Frühling 1940 standen sich Soldaten erneut feindselig und erbittert auf den einstigen Schlachtfeldern des Ersten Weltkriegs gegenüber. Sie kämpften nicht nur um ihr eigenes Überleben, sondern auch mit der schmerzlichen Vergangenheit. Während die Soldaten traumatische Erlebnisse und die Trauer um dort gefallene Verwandte durchlebten, wurden bei den Zivilisten dramatische Erinnerungen an die deutschen Gräueltaten wach. Auf Grundlage teils unveröffentlichter Berichte, Briefe und Tagebucheinträge – darunter rund 30 aus dem DTA-Bestand – erzählt der renommierte Historiker Raffael Scheck (Colby College, Maine, USA) eindrucksvoll von den Monaten Mai und Juni 1940 aus der Sicht gewöhnlicher Soldaten und Zivilisten beider Seiten der Front. Besonders wertvoll für ihn waren die Briefe eines Fahrradsoldaten, eines Feldwebels, eines Ehepaars, das sich zwischen Front und Heimat schrieb, vieler Soldaten, eines Schulmädchens und eines anonymen Infanteristen.