Zwei Leben – Zwei Jahrhunderte
Im Rahmen der 26. ZEITREISE lud das Deutsche Tagebucharchiv (DTA) kürzlich das Publikum zu einem abwechslungsreichen Streifzug durch zwei Jahrhunderte ein. Unter dem Motto Zwei Leben – Zwei Jahrhunderte trafen an drei ausgebuchten Abenden im Alten Rathaus Emmendingen und der Universitätsbibliothek Freiburg die Tagebuchwelten zweier ganz unterschiedlicher Persönlichkeiten aufeinander: Emil Schneider, ein bürgerlicher Familienvater des 19. Jahrhunderts, und Ilse Brandt, eine moderne Frau des 20. und 21. Jahrhunderts. Emil Schneiders Tagebuchtexte, vorgetragen von Markus Schaber, Helmut Hoppe und Rainer Glaser, boten einen intimen Blick in die Lebensrealität des 19. Jahrhunderts. Die Höhen und Tiefen seines Lebens fesselten das Publikum: Emil Schneider schilderte, wie er die Choleraepidemie überlebte und später die politische Spannung in der Zeit nach der Revolution von 1848 erlebte. Besonders eindringlich waren die Passagen aus seinen mittleren Jahren, in denen er den Verlust nahestehender Menschen beschreibt und dennoch festhält: „Ich fühle es, Frieden und Freude werden in mein Haus zurückkehren.“ Die Tagebücher von Ilse Brandt erzählten eine völlig andere Geschichte. Vorgetragen von Christiane Weinzierl, Eva-Maria Dengler-Pellegrini und Marianne Müller, beleuchteten die Texte die …