Alle Artikel mit dem Schlagwort: Zwanziger Jahre

„Toute la famille“

– Sie hatten noch keine Gelegenheit, unser kleines Museum zu besuchen? – Wir lassen in Abständen Stimmen aus unserer aktuellen Museumsausstellung zu Wort kommen; auf Deutsch, Englisch oder Französisch, je nachdem auf welches der weißen Startdreiecke Sie klicken. Im vorhergehenden Beitrag konnten Sie die kosmopolitische Familie Darré treffen und hier stellen wir Ihnen jetzt die Tochter Carmen Albert, geb. Darré (*1901 – † 1991) und ihren Mann Carl (*1898 – † 1960) vor, die nach dem Vorbild der Eltern zwei Jahrzehnte später ebenfalls ein Elterntagebuch zu ihren beiden eigenen Kindern Brigitte und Ditmar führen. (DTA 4087) Tagebücher erzählen… Tales From Diaries… Raconter sa vie…

23. Zeitreise: Rechnen mit vielen Nullen

Die 1920er Jahre in Tagebüchern und Briefen Die Zwanziger Jahre erleben angesichts ihrer 100jährigen Wiederkehr eine Renaissance des öffentlichen Interesses, das in Büchern und Filmen seinen Ausdruck findet. Auch das DTA ergreift die Gelegenheit beim Schopf, einigen der vielen faszinierenden und interessanten Tagebücher aus dieser Zeit eine Stimme zu verleihen. Reisen großbürgerlicher Familien in die Metropolen der Welt oder ins ferne Amerika, Augenzeugenberichte politischer Geschehnisse wie dem Kapp-Putsch, die wir heute nur aus dem Geschichtsbuch kennen. Bestrebungen nach neuen Lebensformen – seien es Mode, Film oder die Rolle der Frau – wie auch der ganz profane Alltag oder die schiere Verzweiflung in Inflationszeiten bringen diese widersprüchliche Zeit, in der der Wind des Aufbruchs wehte, nahe. Hörtexte Clara Brause „Heraus aus dem Dunkel – empor zum Licht“, 1923 – 1929 Die einst gut situierte, nach dem Tod des Mannes verarmte Witwe lebt zusammen mit ihrer 25-jährigen Tochter Erna, einer Bankangestellten, in einer geräumigen Wohnung in Berlin-Moabit, in der sie Zimmer vermietet. 15 Tagebücher füllt sie zwischen 1923 und 1936. Das Leben in Berlin 1923 – wie …