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Autorinnenlesung

Annegret Braun, promovierte Kulturwissenschaftlerin an der Ludwig-Maximilians-Universität in München, recherchierte im Deutschen Tagebucharchiv zu Partnersuchenden und ihren Geschichten. Ihr neues Buch ist eine unterhaltsame und erkenntnisreiche Kulturgeschichte der Partnersuche und des Heiratsmarktes der letzten Jahrhunderte bis heute. Lebendige Beispiele aus dem Leben berühmter Persönlichkeiten, aus Heiratsannoncen, Interviews, Briefen und Tagebüchern bereichern das Buch. Die Autorin las auf Einladung des DTA am Dienstag, 28. März 2017 im Bürgersaal des Alten Rathauses Emmendingen aus ihrem Buch Mr. Right und Lady Perfect – Von alten Jungfern, neuen Singles und der großen Liebe. Frau mit Mähdrescher zwecks Heirat gesucht betitelte am Donnerstag, 30. März 2017 die Badische Zeitung ihren Artikel über diese Lesung. (Buchcover ©Lambert Schneider Verlag)

Selbstreflexionen und Weltdeutungen

Die Historikerin Hanne Lessau widmet dem Deutschen Tagebucharchiv längere Passagen in dem 2015 im Wallstein-Verlag erschienenen Sammelband mit dem etwas sperrigen Titel „Selbstreflexionen und Weltdeutungen — Tagebücher in der Geschichte und der Geschichtsschreibung des 20. Jahrhunderts„. Nicht nur die Herausgeber Janosch Steuwer (Universität Bochum) und Rüdiger Graf (Zentrum für zeithistorische Forschung Potsdam) wurden bei häufigen Besuchen im DTA fündig. Zahlreiche weitere Aufsätze lassen die Bedeutung des Tagebuchs als zeithistorische Quelle exemplarisch deutlich werden.

Deutsch-japanische Beziehungen

Ein Auszug aus der Fachzeitschrift „Nichidoku bunka koryushi kenkya (Studien über die deutsch-japanischen Beziehungen)“ Nr. 14 wurde dem Deutschen Tagebucharchiv aus Tokio gesandt. Die Historikerin Aya Puster recherchierte im vergangenen Jahr im DTA und entdeckte die Tagebücher des Seesoldaten Franz L. Dieser wird 1907 nach Tsingtau (Kiautschou) in China eingeschifft und dient dort als Soldat bis zur Eroberung der Kolonie durch die japanische Armee im Herbst 1914. Ausführlich schreibt er über die Geschichte dieser deutschen Kolonie, den Aufbau der Infrastruktur, die militärischen Einrichtungen und die Situation anderer europäischer Kolonien in China. (siehe auch: Bundesarchiv Die Entstehung der Musterkolonie Kiautschou) Die Kopien, die Frau Puster im Tagebucharchiv anfertigte, werden nun im Historischen Archiv des Erziehungsausschusses der Stadt Kurume in Japan aufbewahrt.

eine eng beschriebene Tagebuchseite mit schwer zu lesenden Schriftzeichen

Immerhin ist es in Tinte geschrieben

Schwer entzifferbare Schriften schrecken Markus Eisen nicht: unzählige Stunden hat sich der Müllheimer Historiker im DTA mit Originalschriften von Freiburgern aus dem Ersten Weltkrieg beschäftigt. In seinem Beitrag im jüngst erschienen Sammelband des Arbeitskreis Regionalgeschichte in Freiburg „Der Erste Weltkrieg am Oberrhein“ lässt er Zeitzeugen in ihrem individuellen Erleben lebendig werden. Er fand deren Tagebücher im umfangreichen Archiv-Fundus zum Ersten Weltkrieg, transkribierte diese Kurrent-Dokumente in Teilen selbst und stellte dem DTA die Transkriptionen für weitere Recherchen zur Verfügung.

Buchdeckel Zigaretten-Fronten Jonas-Verlag

Recherche zur Zigarette

In den jüngsten, großen Veröffentlichungen zum Ersten Weltkrieg wird die Zigarette allenfalls illustrativ erwähnt. Umso überraschender sind die Fundstellen, die Dirk Schindelbeck bei seinen Recherchen zu „Zigaretten-Fronten – Die politischen Kulturen des Rauchens in der Zeit des Ersten Weltkriegs“ im DTA bei 13 Autorinnen und Autoren aus der Zeit des Ersten Weltkriegs entdeckt hat (aus der Pressemitteilung des Jonas-Verlag). Der Historiker forscht derzeit auch für die beiden weiteren Bände – „Geschmack der weiten Welt“ und „Als die Zigarette giftig wurde“ der auf drei Teile angelegten Veröffentlichung des BMBF-Forschungsverbundes „PolitCIGs – Die Kulturen der Zigarette und die Kulturen des Politischen: Zur Sprache der Produkte im 20. Und 21. Jahrhundert“ im Quellenbestand des Tagebucharchivs.