Alle Artikel mit dem Schlagwort: Nachkriegszeit

Bild auf dem Buchdeckel

Gefühlserbschaften

Die Historikerin Miriam Gebhardt geht nach dem Tod ihres Vaters auf Spurensuche: wie wurde ihre eigene Generation, die sogenannten Babyboomer, geboren in den 1950er und 1960er Jahren durch die Nachkriegsgeneration, ihre Eltern, geprägt? Sie untersucht autobiografische Zeitzeugnisse – darunter etliche aus dem DTA-Fundus – und ihrem privaten Umfeld. Ich werde in diesem Buch deutsche Geschichte als Familiengeschichte erzählen. Es wird dabei vor allem um Gefühlserbschaften gehen, schreibt sie in ihrer Einleitung. Sie widmet sich den Fragen Wie wurden meine Eltern, wie sie sind? Und wie haben ihre Erfahrungen mein Leben geprägt? Gerade bei den privaten Themen, bei den Vorstellungen von Ehe, Familie, Erziehung, Geschlechterrollen, Sexualität, Arbeit und Schmerz findet sie überraschende Kontinuitäten.

Bild des Buchtitels, Schwarz-Rot-Goldener Hintergrund aus gerissenem Papiervlies

Republik der Angst

Schon zweimal, 2008 und 10 Jahre später, recherchierte Frank Biess, Professor an der University of California in San Diego, für ein Buchprojekt im DTA. Auch für seine neueste Publikation – nominiert in der Kategorie „Sachbuch/Essayistik“ für den Preis der Leipziger Buchmesse 2019 – verwendete er 6 Tagebuchautoren aus dem DTA-Fundus. Die Jury schreibt: „Frank Biess wirft einen neuen, weniger selbstzufriedenen Blick auf die Geschichte der Bundesrepublik. Er schildert sie als eine Folge von Angstkrisen – Angst vor Vergeltung, vor dem Staat, vor Krieg – und fragt nach den Möglichkeiten einer demokratischen Gefühlspolitik.“