Alle Artikel mit dem Schlagwort: Buchprojekt

Comme un allemand en France

Die neue und überarbeitete Auflage dieses Buches (siehe unseren früheren Artikel) wurde durch unveröffentlichte Materialien erweitert, darunter Gedichte und Zeichnungen eines deutschen Gefangenen zu seinem täglichen Leben, die Betrachtungen einer jungen deutschen Hilfskraft und ihre Entwicklung zwischen 1940 und 1944 in der besetzten Hauptstadt oder das Kriegstagebuch eines jungen deutschen Soldaten, der den Mut der französischen Streitkräfte lobt.

Bild des Buchtitels, Schwarz-Rot-Goldener Hintergrund aus gerissenem Papiervlies

Republik der Angst

Schon zweimal, 2008 und 10 Jahre später, recherchierte Frank Biess, Professor an der University of California in San Diego, für ein Buchprojekt im DTA. Auch für seine neueste Publikation – nominiert in der Kategorie „Sachbuch/Essayistik“ für den Preis der Leipziger Buchmesse 2019 – verwendete er 6 Tagebuchautoren aus dem DTA-Fundus. Die Jury schreibt: „Frank Biess wirft einen neuen, weniger selbstzufriedenen Blick auf die Geschichte der Bundesrepublik. Er schildert sie als eine Folge von Angstkrisen – Angst vor Vergeltung, vor dem Staat, vor Krieg – und fragt nach den Möglichkeiten einer demokratischen Gefühlspolitik.“

Ein neues Buch von Florian Huber

„Als das „Dritte Reich“ 1945 zusammenbrach, bedeutete das für viele Deutsche neben der Erleichterung, dass es vorbei war, einen Absturz. Abgrundtiefe Scham und Trauer mischten sich mit dem verzweifelten Wunsch, endlich einmal glücklich und frei von Sorgen zu sein. Wie die Familie in dieser historischen Stunde zu einem heiklen Zufluchtsort wurde, erzählt Florian Huber in seinem Buch „Hinter den Türen warten die Gespenster“ das Anfang März erschienen ist. Genau wie für sein 2015 veröffentlichtes Buch „Kind, versprich mir. dass du dich erschießt“ über die Selbsttötungswelle der Deutschen in den Tagen der Kapitulation 1945, hat der Historiker und Drehbuchautor auch dafür im Deutschen Tagebucharchiv in Emmendingen recherchiert. Und wieder fanden zahlreiche der dort archivierten Zeitzeugnisse Eingang in einen vielstimmigen Chor. Da ist etwa Berta Boese, die wie viele junge Frauen auf die Heimkehr ihres verschollenen Mannes wartet und ihre wachsende Verzweiflung zu beherrschen versucht, indem sie ihm Liebesbriefe ins Nirgendwo schickt. Da ist der in Freiburg geborene Familienvater Hanns Elard Ludin, der als Gesandter des Deutschen Reiches für die Deportation von 70 000 slowakischen Juden verantwortlich …

Pariser Verlag L’Iconoclaste zu Gast

Die Autoren Jeanne Guérout, Stefan Martens und Aurélie Luneau des Pariser Verlages L’Iconoclaste, begleitet von Journalisten verschiedener französischer Zeitungen und dem deutsch-französischen Kultursender ARTE besuchten Mitte September das Deutsche Tagebucharchiv und die Stadt Emmendingen. Die Gäste wurden im Bürgersaal des Alten Rathauses empfangen. Im Mittelpunkt des Besuches stand das im Oktober erschienene Buch Comme un Allemand en France, ausfühlicher vorgestellt auf unseren Seiten unter Publikationen.

Comme un Allemand en France

Die Autoren Jeanne Guérout, Stefan Martens und Aurélie Luneau des Pariser Verlages L’Iconoclaste werfen anhand bisher unveröffentlichter privater Briefe aus der Besatzungszeit 1940-1944 hier zum ersten Mal den Blick auf Frankreich, seine Kultur und seine Menschen aus Sicht des deutschen Soldaten und generell des deutschen Besatzers. Die Quellen der schriftlichen Dokumente stammen von der Museumsstiftung Post und Kommunikation und der Württembergischen Landesbibliothek, Bibliothek für Zeitgeschichte – und vom Deutschen Tagebucharchiv. Ergänzt werden diese Texte um Briefe aus der Kriegszeit von sechs bekannten Autoren, allen voran Heinrich Böll. In der Badischen Zeitung erschien der Artikel Der Blick der Besatzer auf Frankreich, veröffentlicht am 15. September 2016 auf badische-zeitung.de. Die französischen Wochenzeitungen Le Point und Le Figaro littéraire veröffentlichten am 6. Oktober 2016 ausführliche Buchbesprechungen.

Erstes Buchprojekt

Die 350 Seiten umfassende Verborgene Chronik 1914 erscheint im Berliner Galiani Verlag. Dieser erste Band umfasst den Zeitraum Juli 1914 bis Januar 1915 und nahezu jeder Tag dieser Vorkriegsphase und ersten Kriegsmonate wird durch Originalzitate aus Tagebüchern und Feldpostbriefen des Deutschen Tagebucharchivs belegt. Die beiden Münchner Autoren Lisbeth Exner und Herbert Kapfer haben Tausende von Tagebuch- und Briefseiten aus der Zeit des Ersten Weltkriegs durchgearbeitet und in Form einer Collage von Kriegserlebnissen und -wahrnehmungen von Kriegsteilnehmern und Zivilisten nebeneinander gefügt. Jutta Jäger-Schenk vom DTA wirkte maßgeblich mit an der seit einem Jahr bestehenden Kooperation zwischen Verlag, DTA und den Autoren. Entstanden ist ein spannendes Werk, in dem die Menschen, die den Ersten Weltkrieg selbst erlebt haben, zu Wort kommen. Wolfgang Hörner, der Programmleiter des Galiani Verlags, hat das Projekt angestoßen und das DTA zuvor dreimal zu Recherchen und Arbeitsgesprächen besucht. Eine Arbeitsgruppe des DTA beschäftigte sich rund zwei Jahre lang mit der Erschließung von DTA-Dokumenten aus der Zeit des Ersten Weltkriegs. Ende des Jahres 2017 wurde das Großprojekt vollendet. Lesen sie dazu den Beitrag auf unseren …